Schlagbohrer: In den meisten Haushalten findet man eine normale Bohrmaschine. Mit ihr kann man Löcher in verschiedene Materialien bohren. Holz, Kunststoff oder Metall sind gar kein Problem. Wenn es sich aber um härtere Materialien handelt wie zum Beispiel Stein oder Beton kann man mit einer normalen Bohrmaschine schon mal an seine Grenzen gelangen. Der Bohrer kann nicht mehr genug Drehung erzeugen, um ein Loch in diese Materialien zu bohren.
In einem solchen Fall kommt die Schlagbohrmaschine zum Einsatz.
Grundsätzlich funktioniert ein Schlagbohrer gleich wie eine Bohrmaschine, nämlich durch Drehung wird ein Loch in das Material gebohrt. Dazu kommt bei einem Schlagbohrer noch der Schlag dazu. Die axiale Vibration erzeugt den Schlag, wodurch es zu einer drehenden und hämmernden Bewegung kommt. So kann man auch durch harte Materialien bohren.
Die Funktion eines Schlagbohrer
Der Schlagbohrer dringt sehr effektiv in schwer zu bearbeitende Materialien ein, bei denen eine normale Bohrmaschine versagt. Es werden hier Drehbewegungen mit Schlägen verbunden. Wenn man mit einem Schlagbohrer arbeitet übt man Druck auf die Wand aus und gibt somit den Schlagimpuls weiter. Hinter der Bohrfutterwelle des Schlagbohrer sitzt ein Zahnkranz. Gleiches gilt für das Bohrgehäuse. Die beiden rutschen beim Bohren übereinander, was die schlagende Bewegung erzeugt. Man sollte schauen, dass die Schlagfrequenz so hoch wie möglich ist, damit man weniger Kraft beim bohren benötigt.
Wenn man weichere Materialien wie Holz, Kunststoff, Metall, Ziegelsteine oder auch Gipskarton bohren möchte braucht man keinen Einsatz des Schlags. Man kann ihn an einem Schlagbohrer grundsätzlich auch abstellen, so dass man nur mit der normalen Bohrfunktion arbeitet. Wenn man Arbeiten mit der Schlagfunktion ausüben möchte braucht man meist zwei Hände, weil man einen sicheren Griff braucht, um das ruckartige Schlagen der Maschine abzufangen. Beim Griff mit beiden Händen kann man außerdem auch besser Druck ausüben.
Sollte sich der Schlagbohrer einmal im Material verhakt oder verkantet haben kann man den Schalter umlegen, der den Rechts- und Linkslauf steuert. Durch das Ändern der Laufrichtung kann man den Bohrer wieder herausdrehen. Manche Geräte haben darüber hinaus auch noch einen zweiten Gang, wenn man einmal eine höhere Bohrleistung braucht. Gute Geräte haben auch eine Funktion, bei der man den Drehzahlregler individuell anpassen kann.
Die verschiedenen Arten von Schlagbohrern
Möchte man Schlagbohrer Angebote in Angriff nehmen kann man sich entscheiden. Es gibt 5 verschiedene Arten von Schlagbohrern:
- • kleine Schlagbohrer für den Hobby Handwerker Bereich
- • Schlagbohrer der Mittelklasse
- • Profi Schlagbohrer
- • Akku Schlagbohrer
- • Bohrhämmer für sehr schwere Arbeiten
Wenn man nur ab und an bei sich zu Hause Arbeiten hat, bei denen man einen Schlagbohrer verwenden möchte kann man sich ein kleines Gerät kaufen, das handlich und leicht ist. Gerade für Hobby Handwerker kann es manchmal schwer sein mit professionellem Gerät zu arbeiten und vor allen Dingen lohnt sich auf der Kauf nicht, da ein kleines Gerät wesentlich günstiger ist. Dafür muss man natürlich aber auch Abstriche machen, denn eine Leistung von mehr als 500 Watt kann man bei einem solchen Schlagbohrer nicht erwarten. Auch das Schnellspannfutter wird hier eingespart, weshalb der Wechsel eines Bohrers ein wenig aufwendiger ist.
Wenn man schon einmal ab und an Arbeiten hat, bei denen man mit der Schlagfunktion arbeiten möchte sollte man über einen Schlagbohrer der Mittelklasse nachdenken. Hier haben die Geräte bereits eine Nennleistung von durchschnittlich 750 Watt. Damit kann man schon kräftiger bohren. Auch hat man bei einem solchen Schlagbohrer einen zweiten Handgriff, mit dem man ergonomisch arbeiten kann. Manche der Geräte in der mittleren Klasse liefern auch einen zweiten Gang oder eine Regulierung der Drehzahl. Das muss man aber vorher einmal schauen. Profis nutzen gerne einen entsprechend starken Schlagbohrer. Diese Geräte haben meist eine Leistung, die mindestens 1000 Watt hat. Selbst durch Stahlbeton kommt man mit einem solchen Gerät problemlos klar. Hier ist der zweite Griff Standard und auch der Regler für die Drehzahl gehört dazu.
Man sollte hier aber wissen, dass ein solches Gerät auch wesentlich schwerer ist. Gerade für Heimwerker kann das schon mal ein Problem darstellen, da sie das Gewicht nicht lange gerade an der Mauer halten können. Den Akku Schlagbohrer findet man eher selten, es gibt ihn allerdings auch. Der Vorteil ist klar, man hat kein Kabel, das störend herumliegt und man kann unabhängig von einer Stromquelle arbeiten. Gerade auf Baustellen, auf denen kein Strom ist bietet sich ein Einsatz an. Man sollte aber wissen, dass ein solches Gerät sehr schnell an seine Grenzen kommt. Ein solcher Schlagbohrer hat eine sehr geringe Leistung. Außerdem werden diese Gerät oft ohne einen zweiten Akku und ein Ladegerät angeboten. Das bedeutet zum einen, wenn der Akku leer ist, dass man die Arbeiten unterbrechen muss und zum zweiten, dass man zusätzliche Kosten hat, um sich ein Ladegerät zu kaufen.
Grundsätzlich haben Geräte, die mit einem Akku betrieben werden, auch eine geringere Leistung. Man wird hier also nicht über einen längeren Zeitraum zufrieden stellend arbeiten können.
Der Bohrhammer für schwere Arbeiten ist Endstufe. Bei ihm kann es sein, dass seine Nennaufnahme niedriger liegt als bei einem Profi Schlagbohrer. Aber er hat eine Funktionsweise, mit der man wesentlich mehr Kraft aufwenden kann. Man kann damit nicht nur jeden Untergrund durchbohren, man kann auch noch die Meißelfunktion dazu schalten, wenn man das möchte. Damit kann man sogar Mauern durchbrechen. Hier sollten allerdings wirklich nur Profis mit arbeiten. Ein solches Gerät ist sehr schwer und unhandlich. Man kann hiermit zwar schwere Arbeiten verrichten, allerdings nicht kleinere Bohrarbeiten verrichten. Es gibt auch nicht den Richtungswechsel. Wenn der Bohrer sich, was sehr unwahrscheinlich ist- verhakt dann dreht er sich durch seine eigene Kraft auch wieder heraus.
Die Unterschiede und Vor- sowie Nachteile von Schlagbohrer und Bohrhammer
Man sollte die beiden Geräte nicht miteinander verwechseln, denn ihre Funktion ist unterschiedlich. Wie wir bereits erklärt haben sorgt die Drehung des Bohrers in Kombination mit einem Zahnrad für die schlagende Bewegung. Vorteile eines Schlagbohrer sind, dass er leichter als ein Bohrhammer ist und auch wesentlich günstiger in der Anschaffung. Man kann den Schlag auch abschalten, wenn man ihn einmal nicht brauchen sollte. Es ist für den Betrieb allerdings immer eine hohe Drehzahl erforderlich. Der Bohrhammer funktioniert ein wenig anders. Er hat ein Schlagwerk, das elektropneumatisch angetrieben wird. Der Bohrer wird beim Schlag vor und zurück bewegt. Dabei erzeugen ein Kolben und Luft die Vor- und Zurückbewegung. Dabei versetzt die rotierende Bewegung des Motors den Kolben in die Bewegung.
Der Vorteil dieser Funktionsweise ist, dass man praktisch keinen Druck ausüben muss, weil der Bohrhammer diesen von selbst ausübt durch die starken Vibrationen. Wenn man das nicht gewöhnt sein sollte kann das nach einer Weile zu Ermüdung in der Hand führen. Manche Geräte sind deshalb von Innen gefedert, damit die Vibrationen nicht auf die Hand übertragen werden. Der Vorteil des Bohrhammers ist, das man auch die härtesten Materialien bohren kann und dabei kaum Kraftaufwand braucht. Er eignet sich neben dem reinen Bohren auch zum Meißeln, so das man zum Beispiel Fliesen damit abheben kann oder eine ganze Mauer einreißen kann. Nachteile sind, dass die Maschinen meist sehr schwer sind und auch der Preis in der Anschaffung recht hoch ist. Man sollte sich also vorher genau überlegen, ob man eine entsprechende Verwendung für das Gerät hat.
Des weiteren sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass man die integrierte Vibrationsdämpfung hat, damit man auch über einen längeren Zeitraum ohne Ermüdung arbeiten kann.