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Holzofen

Inhaltsverzeichnis

    Jedes Jahr entscheiden sich immer mehr Menschen für einen Holzofen. Die behagliche Wärme und diese gemütliche Atmosphäre, die er im Winter erzeugt ist etwas, dem kaum jemand widerstehen kann. Meist hat ein Holzofen auch ein Sichtfenster, so dass man das Feuer beobachten kann und sich dabei wunderbar entspannt.

    Dabei ist der Trend des Holzofen eigentlich eine Rückkehr der Basis. Mitte des 19. Jahrhunderts war es ein Zeichen von Fortschritt und Wohlstand, auf den Einsatz von Kaminen und Öfen zu verziehen und sich statt dessen zu Hause eine Warmwasserheizung installieren zu lassen. Ab dem 20. Jahrhunderts erst konnte sich die breite Bevölkerung Warmwasserheizungen in ihren Privatwohnungen leisten, davon war es den Wohlhabenden und Adligen vorbehalten. Heute ist es vollkommen normal, dass man eine Zentralheizung zu Hause hat und es ist so einfach: man dreht das Thermostat auf und es wird zu Hause schön warm. Und genau wenn wir alle den Luxus erreicht haben kehrt sich die Richtung wieder um und die Menschen beginnen, sich einen Holzofen zu Hause zu installieren.

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    Wie funktioniert ein Holzofen?

    Ein Holzofen kann nur funktionieren, wenn dem Feuer Luft zugeführt wird. Das geschieht durch den Kamineffekt, bei dem vertikal Luft zugeführt wird. Der Effekt sorgt dafür, dass Abgase aus dem Kaminofen durch den Schornstein aus dem Haus befördert werden und erzeugt damit auch gleichzeitig einen Unterdruck im Kamin. Dadurch wird die Frischluft angesaugt, die der Ofen für den Verbrennungsprozess benötigt.

    Einem Holzofen kann die Luft auf drei verschiedene Arten zugeführt werden:

    • – Primäre Luftzufuhr
    • – Sekundäre Luftzufuhr
    • – Tertiäre Luftzufuhr
    • Bei der primären Luftzufuhr wird die Luft von unten über den Feuerrost dem Feuerraum zugeführt. Diese primäre Luftzufuhr ist für die Verbrennung von Brennstoffen zuständig. Die sekundäre Luftzufuhr wird dem Brennraum von oben zugeführt. Mit ihr werden die Heizgase nachverbrannt. Bei der tertiären Luftzufuhr wird die Luft von hinten dem Brennraum zugeführt. Mit ihr soll die Verbrennung noch optimiert werden und es wird für die effektive Nachverbrennung von verbliebenen Abgasen gesorgt. Der Zug des Kamins entsteht durch warme Luft, die eine geringere Dichte hat als kalte Luft und deshalb nach oben steigt. Durch diesen Effekt kann der Luftabzug durch den Schornstein und das Ansaugen frischer Luft bei einem Holzofen funktionieren.

      Das ist ein wichtiger Effekt, den ein Holzofen hat. Wenn man einen Holzofen benutzt entstehen giftige Gase, wie zum Beispiel Kohlenmonoxid. Man braucht einen freien Abzug, da die giftigen Gase sonst in den Wohnraum gelangen und tödlich sein können. Der Holzofen erzeugt sowohl Strahlungs- als auch Konvektionswärme. Die Strahlungswärme entsteht dadurch, dass beim Verbrennen der Korpus des Ofens sich erhitzt. Bei der Konvektionswärme strömt die Raumluft durch ein Kammersystem zwischen dem Korpus und der Verkleidung des Kaminofens. Ein Ofen kann durch mehrere unterschiedliche Materialien verkleidet sein, wie zum Beispiel Stahlguss oder Gusseisen, Keramik, Granit und auch Speckstein.

      Welche Heizleistung sollte ein Holzofen haben?

      Wenn man sich einen Holzofen günstig kaufen möchte sollte man sowohl auf die Heizleistung als auch auf das Raumheizvermögen achten. Beides sind Faktoren, die eine große Rolle spielen für die Qualität eines Holzofen. Man sollte sich vorher darüber Gedanken machen, zu welchem Zweck man seinen Holzofen nutzen möchte. Soll er als Ergänzung zur Zentralheizung genutzt werden oder möchte man damit alleinig vielleicht sogar Wärme erzeugen? Oder möchte man die gemütliche Atmosphäre des offenen Feuers an kalten Abenden bei sich zu Hause genießen?

      Im Wohnzimmer hat man immer von beidem ein wenig, man hat die Atmosphäre, aber auch die Wärme, die der Holzofen abstrahlt. Wenn man nun seine Räume mit dem Holzofen wärmen möchte muss man zunächst die Quadratmeterzahl des zu heizenden Raums wissen und auch wie die Räumlichkeiten gedämmt sind. Es hängt sehr davon ab, wann die Räumlichkeiten gebaut wurden. Es gibt eine Faustregel, nach der man die Watt pro Quadratmeter berechnen kann:

      • – 120 bis 180 Watt pro qm für Gebäude, die vor 1978 gebaut wurden
      • – 80 Watt pro qm für Gebäude, die zwischen 1978 und 1995 gebaut wurden
      • – 60 Watt pro qm für Gebäude, die nach 1995 gebaut wurden
      • – 45 Watt pro qm für Gebäude, die vor weniger als 10 Jahren gebaut wurden
      • Wenn Gebäude im Laufe der Zeit saniert oder renoviert wurden nimmt man den Zeitpunkt der Sanierung als Basis zur Berechnung der Watt pro qm. Wenn man einen Holzofen günstig kaufen möchte, aber nur kleine Räume hat, kann es schon mal schwer sein, den passenden Ofen zu finden. Die meisten haben eine Heiz-Leistung von 5 bis 7 Kilowatt und sind damit zu groß für kleine Räume. Was man in diesem Fall machen kann, um sich zu behelfen ist den Ofen durch maßvolle Zufuhr von Brennholz bei einer niedrigen Heizleistung zu halten.

        Der zweite wichtige Faktor ist der Wirkungsgrad. Er bezeichnet das Verhältnis zwischen eingesetzter Energie und Nutzenergie. Das heisst, wie viel Prozent der eingesetzten Energie kann bekommt man letztendlich als Wärme zur Verfügung gestellt. Es wird niemals die komplett erzeugte Energie genutzt werden können, es sei denn, es handelt sich um einen Bioethanol Ofen, das ist aber ein anderes Thema. Ein Holzofen kann das niemals. Wenn der Holzofen einen Wirkungsgrad von 80% hat ist dies bereits ein gutes Ergebnis. Das bedeutet, dass 80% der eingesetzten Energie als Wärme zur Verfügung stehen und 20 % über den Schornstein verloren gehen.

        Um Wärme erzeugen zu können braucht man aber auch Brennmaterial mit einem guten Heizwert. Man sagt als Faustregel, dass getrocknetes Holz noch über eine Restfeuchte von 15 % verfügt und somit einen Heizwert von 4 Kilowattstunden hat. Man sollte einen Holzofen bei einer solche nHeizleistung nur mit maximal einem Kilogramm Holz befüllen. Hat man Brennstoff mit einer Heizleistung von 8 Kilowattstunden kann man den Ofen mit 2 Kilogramm Holz befüllen. Man sollte hier aber wissen, dass es nur geschätzte Werte sind und es immer auf die Art und auch die Restfeuchte im Holz ankommt.

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        Man sollte immer daran denken, dass man einen Holzofen nicht überlädt. Zum einen kann man den Raum damit stark überhitzen, zum anderen wird ein solcher Ofen zu einer echten Abgasschleuder. Beides möchte man am besten vermeiden. Man sollte immer in der Bundesimmissionsschutzverordnung BlmSchV nachlesen, welche Mengen von Feinstaub und Kohlenmonoxid der Holzofen aussstossen darf. Normalerweise ist es aber so, dass ein moderner Holzofen diese vorgeschriebenen Grenzwerte erfüllt. Seit dem Jahr 2010 muss jeder Hersteller seinem Holzofen auch Heine Bescheinigung beilegen, dass das Gerät die Einhaltung der Grenzwerte erfüllt. Hat man einen älteren Holzofen gilt der sogenannte Stufenplan. Wenn man seinen Holzofen betreiben möchte muss vor der ersten Nutzung der Schornsteinfeger kommen und den Ofen abnehmen. Wenn man dies nicht macht und seinen Holzofen einfach so betreibt hat das schwerwiegende Konsequenzen. Man riskiert schlimmstenfalls, dass die Versicherung nicht für Schäden durch den Betrieb des Holzofen aufkommt.

        Wenn der Schornsteinfeger seine Abnahme macht prüft er den Aufstellort des Holzofen, des Schornsteins und den ordnungsgemäßen Anschluss. Er misst auch den Wärmeverlust und die Rußmenge. Als letztes prüft er, ob die Vorgaben der BlmSchV eingehalten wurden. Danach gibt er dem Besitzer einen Feuerstättenbescheid. Hat der Schornsteinfeger Mängel entdeckt hat man eine Frist, bis zu der man die Probleme oder Mängel beheben kann. Lässt man diese Frist ungenutzt verstreichen kann das mit einem Bußgeld in Höhe von mehreren Tausend Euro belangt werden. Hat man vom Schornsteinfeger den Feuerstättenbescheid erhalten dann sollte man diesen Als Nachweis immer gut aufbewahren.

        Danach prüft der Schornsteinfeger regelmäßig den Holzofen. Er säubert das Rauchrohr und den Schornstein und misst die Abgasmenge.

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